Highlights Medellin
Warum wir so lange in Medellin bleiben
«Wir sind in Kolumbien, in einem wunderschönen Land mit fantastischer Natur. Warum zur Hölle bleiben wir so lange in dieser Grossstadt?» fragen wir uns. Wir sollten doch herumreisen und uns das Land anschauen!? Sollen tun wir gar nichts und Lust haben wir erst recht nicht. Denn langes Reisen kann ganz schön anstrengend sein. So viele Eindrücke – da platzt einem der Kopf, gönnt man sich nicht ab und zu eine Pause. Zudem kommt nach einiger Zeit auch das Bedürfnis nach einem festen Umfeld auf. Nach längerer Zeit des Reisens brauchen wir längere Pausen an einem Ort, um wieder Energie zu tanken. Auch hat sich einiges angestaut, wie bspw. der Blog, den wir auf die Zeit in Medellin aufgeschoben haben.
Hier im Backpackers Inn im Barrio Laureles finden wir ein neues Zuhause und Freunde die fast wie eine Familie für uns werden. Es fühlt sich gut an zu wissen, in welchem Bett wir die nächste Zeit verbringen werden, die Küche zu kennen und zu wissen, wer mit uns ein Zimmer teilt. Die meisten Leute hier bleiben mindestens 1 Monat, was super ist, um sich vertieft kennen zu lernen und anstatt ermüdendem Smalltalk (wie heisst du?, wo kommst du her?, wo gehst du hin?) echte Gespräche zu führen.
Es ist schön durch die Strassen zu gehen und sich zuhause zu fühlen, Stammcafes zu haben, Jaime vom Gemüseladen zu kennen und zu wissen, wo die nächste Metrostation ist.
Zwischendurch vertraute Komponenten zu haben, hilft uns zur Ruhe zu kommen, anzukommen, wieder klare Gedanken zu haben, um ein besseres Gefühl dafür zu bekommen, was wirklich zählt im Leben. Zeit haben, um wieder einmal Hörbücher zu hören, zu schreiben, Gitarre zu spielen, Ping Pong zu spielen, zu kochen und einfach einmal den Moment zusammen mit Freunden zu geniessen.
Es kommt nicht von ungefähr, das Medellin zu dem Ort wird, an dem wir so lange bleiben. Da ist einerseits unser Freund Patrick aus der Schweiz, denn wir nach einem halben Jahr reisen wieder getroffen haben und der uns ein Heimatgefühl gibt. Mit ihm geniessen wir Weihnachten, geniessen Zopf aus der Schweizer Bäckerei und ein Gerber Fondue, das uns sein Freund aus der Schweiz mitgebracht hat. Mit ihm teilen wir eine ähnliche Lebenseinstellung und ähnliches Mindset. Er ist auch eine wichtige Motivationsquelle und Ansprechsperson für uns. Er ist uns sehr ans Herz gewachsen.
Auch mit unseren indischen Freunden Rohith und Sukesh verbringen wir viel Zeit. Oft begleiten wir sie in die Stadt und schauen ihnen über die Schulter, wenn sie Videodokumentationen und Interviews für ihren Netflix-Dokumentarfilm machen. Sie reisen mit dem Motorrad durch Südamerika und porträtieren spannende Menschen.
In Medellin haben wir zudem die Möglichkeit uns endlich wieder vertieft um unseren Blog zu kümmern, da hier das Internet in den Cafes ziemlich schnell ist. Und das Schöne daran ist, dass wir nach einem intensiven Blogging-Tag am Abend mit unseren Freunden entspannen können. Es ist immer ein bekanntes Gesicht da, wenn wir nach Hause kommen. Da sind die Freunde aus der Comuna 13, die uns die kolumbianische Kultur näherbringen und uns helfen, unser Spanisch aufzubessern. Da ist der Parque Arvi, wenn man einfach mal Lust auf Natur und Erholung hat und sich bei der Rückfahrt über eine spektakuläre Sicht auf Medellin aus der Gondel erfreuen will. Auch die Weihnachtsbeleuchtung im Parque Norte lässt sich sehen. Und wenn man Lust auf Tanzen hat, kann man in Poblado das Tanzbein schwingen oder wie wir an Neujahr einen Chiva-Partybus mieten und durch die Stadt düsen.
Nicht zuletzt hat Medellin seinen ganz besonderen Charme durch seine herzlichen und offenen Menschen.
Geniesst unsere Eindrücke!
⋗ für Vollbildansicht auf Bild klicken